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4. Wissensmanagement
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4.3 Modelle
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Als Mitbegründer des Wissensmanagements können die Japaner Ikujiro Nonakaund Hirotaka
Takeuchimit ihrem 1995 veröffentlichtem Buch „The Knowledge Creating Company“
(deutsch 1997 als „Die Organisation des Wissens“) angesehen werden. Aufbauend auf dem
1966 von Michael Polanyivorgestellten Begriff des impliziten Wissensentwerfen sie ein Modell,
bei dem Wissen in einer kontinuierlichen Transformation zwischen implizitem und explizitem
Wissen erzeugt wird. Durch aufeinander folgende Prozesse der „Externalisierung“ (implizit zu
explizit), „Kombination“ (explizit zu explizit), „Internalisierung“ (explizit zu implizit) und
„Sozialisation“ (implizit zu implizit) wird Wissen innerhalb einer Organisation spiralförmig von
individuellem Wissen auf höhere Organisationsstufen wie Personengruppen und ganze Firmen
gehoben. Dieses als SECI-Modellbekannte Modell übte großen Einfluss auf die folgende
Literatur und Forschung zum Thema Wissensmanagement aus.
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- Wissensziele (geben dem Wissensmanagement eine Richtung)
- Wissensidentifikation (Informationen über bereits vorhandenes Wissen einholen)
- Wissenserwerb (externe Wissensträger, Wissensprodukte)
- Wissensentwicklung (individuelle Wissensentwicklung, kollektive
Wissensentwicklung)
- Wissensverteilung (durch eine technische Infrastruktur)
- Wissensnutzung (Nutzung ist der produktive Einsatz organisationalen Wissens)
- Wissensbewahrung (durch Selektieren, Speichern, Aktualisieren) und
- Wissensbewertung / -messung
Diese Bausteine stellen Interventionsebenen für Maßnahmen des Wissensmanagements dar.
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Geschäftsprozessorientiertes Wissensmanagement setzt sich zum Ziel, Wissen und Aktivitäten
des Wissensmanagements auf die Geschäftsprozesse eines Unternehmens zu fokussieren.
Damit wird zugleich eine Einbindung in die alltägliche Arbeit von Mitarbeitern erreicht.
Wissensmanagement kann in mehrfacher Hinsicht prozessorientiert betrachtet werden (Holger
Nohr, 2004):
- Das Wissensmanagement im engeren Sinne kann als klassischer (Wissens-
)Management- Prozess angesehen werden, der den Rahmen setzt für einzelne oder
kombinierte Wissensprozesse (z.B. Identifikation, Suche, Verteilung oder Nutzung
von Wissen).
- Eine zweite Sicht betrachtet den wissensbasierten Gestaltungsprozess von
Geschäftsprozessen, wobei Prozesswissen generiert und angewendet wird.
- Die dritte Perspektive eines geschäftsprozessorientierten Wissensmanagements
beschäftigt sich mit der Integration von Funktionswissen in die Durchführung von
Geschäftsprozessen und die Anbindung von Wissensprozessen an Geschäftsprozesse.
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Knowledge Engineering hat zur Aufgabe, die Komplexität des Welt- und Expertenwissens
auf eine regelhafte Struktur abzubilden und in computergestützten Anwendungen dem Nutzer in
einem intelligenten Informationssystemzu präsentieren. Dieser Bereich des
Wissensmanagements umfasst vier zentrale Kategorien im Umgang mit menschlicherInformation:
- Erfassung des Wissens: Strukturierung und formelhafte Repräsentation
- Abbildung von Wissen im Computer: Design und Architektur des Systems
- Computerbasierte Verarbeitung von Wissen: Kombination von explizitem Wissen,
Problemlösung und Generierung von Ergebnissen
- Darstellung von Wissen: Präsentation in Hinblick auf interaktive Anwendungen durch
den Benutzer, z.B. das Erzeugen von Ansichten ("Views") auf Inhalte ("Content")
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